Eine Achterbahn-Saison
Eine abwechslungsreiche und intensive Saison liegt hinter uns. Mit dem Aufstieg in die Landesliga in der letzten Saison lag eine große Aufgabe vor uns. Hinzu kam ein neues Trainerteam und der Abgang einiger Leistungsträger. Zur neuen Saison übernahmen Jörg Pieper und ich die Position von Nils und Daniel an der Seitenlinie. Für mich war es die erste Saison als Trainer einer Seniorenmannschaft. Zum Glück hatte Jörg zugesagt mir mit seiner langjährigen Trainererfahrung zu helfen. So begann im Juli unsere Vorbereitung. Erstmal auf dem Sportplatz. Hier merkte ich schnell, dass die Mannschaft bereit war viel zu investieren. Egal welche diabolische Lauf- oder Kraftübung ich mir überlegt, sie wurde ohne murren durchgezogen. Jede ging an ihr Limit und darüber hinaus.
Die ersten Einheiten in der Halle dienten der Erarbeitung einer gemeinsamen Spielidee. Aufgrund unserer körperlichen Unterlegenheit in der neuen Liga, wollten wir aus einer aktiven 5:1-Formation mit viel Tempo nach vorne spielen. Außerdem wollten wir im Angriff als Team agieren und den Ball schnell laufen lassen, um unsere Gegnerinnen in Bewegung zu bringen.
Unser erstes Ligaspiel fand am 15. September statt. Wir spielten direkt ein Derby gegen die Zweitvertretung des Northeimer HC. Leider standen wir uns selbst im Weg. Uns fehlte der Mut und die Überzeugung. Wir spielten zwar einen guten Handball, aber es dauerte bis zum vierten Saisonspiel bis wir endlich was zählbares mitnehmen konnten. In Uslar lagen wir zwischenzeitlich mit sieben Toren zurück, zeigten allerdings Moral und holten uns den ersten Punkt. Es folgte eine Niederlage gegen den späteren Meister MTV Geismar, bis wir endlich doppelt Punkten konnte. Den ersten Sieg holten wir uns Rhumetal und belohnten uns endlich für unsere gute Leistung. Bis zum Jahreswechsel folgte lediglich eine weitere Niederlage.
Ins neue Jahr startet wir viel besser. In den ersten fünf Spielen, konnten wir vier mal als Sieger vom Platz gehen. Lediglich gegen Geismar, gab es im Rückspiel auch nichts zu holen. Leider sollte es das auch erstmal gewesen sein. Es folgten fünf Niederlagen aus sechs Spielen. Wir scheiterten zu oft an uns selbst. Die mangelhafte Chancenverwertung, welche uns schon die ganze Saison begleitete, viel uns hier auf die Füße und sorgte dafür, dass wir nochmal sehr nah an die Abstiegsplätze rutschten.
Aber auch in dieser Phase hielt die Mannschaft zusammen und zerfiel nicht. Jede war für jeden da und wir verloren nie den Spaß am Handball. So konnten wir das letzte Saisonspiel noch erfolgreich gestalten und die Saison auf dem 7. Platz abschließen.
Über die Saison merkte man der Mannschaft die fehlende Erfahrung an. Zu oft fehlte uns die Ruhe und die Abgezocktheit. Das verhinderte auch einen besseren Tabellenplatz. Auch wenn wir am Ende das gesetzte Ziel von Platz vier nicht erreichen konnten, können wir trotzdem zufrieden sein. Die Entwicklung von einzelnen Spielerinnen und von dem ganzen Team, macht uns stolz.
Jetzt heißt es erstmal auskurieren und die Zeit außerhalb der Halle zu genießen. Bevor es dann wieder mit Runden im Stadion und Treppensprints losgeht. Für die neue Saison haben wir uns wieder viel vorgenommen. Es gilt die gemachten Erfahrungen mitzunehmen und aus den Fehlern zu lernen.
Leider gehören zum Ende einer Saison auch im Abschiede. Angefangen bei Jörg. Danke, dass du zum wiederholten male aus dem Ruhestand gekommen bist, um mich und die Mannschaft zu unterstützen . Genieße die Abende ohne Handball und ich bin mir sicher wir werden uns in der Halle wiedersehen.
Weiter geht es mit Malina. Wir wünschen dir viel Spaß bei deiner neuen Herausforderung und viel Erfolg bei deinen neuen Aufgaben. Natürlich freuen wir uns, auch dich in der Halle wiederzusehen.
Außerdem hat uns bereits im Februar Lana verlassen müssen. Dir wünschen wir ganz viel Spaß und Erfolg in Köln bei deinem Studium. Auch du kennst ja den Weg zur Halle und deine Passnummer für einen Gastauftritt ist auch vermerkt.
Zwar nicht weg, aber leider auch erstmal nicht dabei ist unsere Lea. Du hinterlässt eine riesige Lücke auf und neben dem Spielfeld. Wir wünsche dir eine gute Genesung. Wir sind immer für dich da und freuen uns auf dein Comeback, wenn du soweit bist. Zum Abschluss gilt es nochmal Dank zusagen. Danke an die vielen Zeitnehmer, die beiden jedem Heimspiel da waren und uns unterstützt haben. Dank an das Catering- und Orgateam in der Halle, für den reibungslosen Ablauf an unseren Heimspielen. Ein riesiges Dankeschön auch an unsere Fans. Ihr habt uns bei jedem Spiel, egal ob Heim oder Auswärts, unterstützt und uns nach vorne gepeitscht. Ich erinnere mich an Heimspiele, die wir gewonnen haben, weil ihr die Halle in einen Hexenkessel verwandelt habt. Wir hoffen euch auch nächste Saison wieder so zahlreich und laut in der Halle begrüßen zu können.
Tom Winkelmann